Kurz vor Weihnachten hatte ich die Chance, wieder einmal das Hospital Luis Felipe Moncada in San Carlos zu besuchen. Der Direktor, Dr. Freddy Ruiz, wollte mir unbedingt die neuesten Entwicklungen zeigen, denn es hat sich wieder einiges getan!

Aktuell läuft ein riesiges Projekt des nicaraguanischen Staates. Für 62,7 Millionen Cordoba (also umgerechnet etwa 1,56 Millionen Euro) werden gerade verschiedene Bereiche des Krankenhauses saniert und erneuert: So erhalten die Mitarbeitenden endlich einen „comedor“ also eine Kantine, die Küche wird komplett neu erstellt und es entsteht auch ein neuer „Kiosk“, wo sich die Gäste von Intensivpatient*innen etwas zu Essen kaufen können oder auch die Möglichkeit zum Aufenthalt haben. Darüber hinaus wird die sala de maternidad, also der Bereich für Schwangere, Geburten und Geborene komplett erneuert und erweitert, um internationalen Standards zu entsprechen. So wird es in Zukunft beispielsweise auch eine kleine Intensivstation für Neugeborene geben.

Zudem hat Freddy von der aktuellen Coronasituation berichtet und wie das Krankenhaus die vergangenen Wellen gemanaged hat. Zu Corona-Hochzeiten wurde der gesamte hintere Teil der Ambulanz baulich abgetrennt, um für Corona-Patient*innen und Verdachtsfälle zur Verfügung zu stehen. Ankommende Patient*innen wurden beim Betreten des Geländes befragt – alle respiratorischen Fälle direkt auf den Speziell hierfür geschaffenen Zugang zur „Coronaabteilung“ verwiesen. Über den Zugang, der normalerweise für die Pathologie und die Verbrennungsgeratoren dient, wurden Patient*innen dann zum umgewidmeten Teil der Ambulanz gelotst. Die eigentliche Pathologie dient hierbei als Erstaufnahme und Aufenthaltsräume für die medizinischen Mitarbeitenden, die Corona-Patient*innen betreuen. Insgesamt hätte das Krankenhaus über 40 Fälle stationär aufnehmen können. Zudem fanden ambulante Betreuung sowie Hausbesuche statt.

Zum jetztigen Zeitpunkt (Ende 2021) war jedoch kein Corona-Fall interniert, weshalb ich die Chance zum Besuch hatte. Die Ambulanz ist wieder regulär verwendet, nur im hinteren Teil werden einige Räume weiterhin für Corona zur Verfügung gehalten – dafür wurden eigens Zugänge von außen geschaffen, um die bauliche Trennung zwischen Corona und nicht-Corona aufrecht zu erhalten. Die eigentliche Physiotherapie wird als Corona-Intensivstation genutzt.

Es war wie immer super interessant, die neuesten Entwicklungen selbst zu sehen, daher hier noch ein paar Photos: