Bericht von ARETE

Die albergue von ARETE versorgt und unterstützt zahlreiche Frauen aus dem gesamten departamento Río San Juan, die Opfer psychischer, physischer oder finanzieller Gewalt geworden sind (zuletzt wurden in der albergue pro Monat zwischen 30 und 50 Personen aufgenommen). Dabei wird den Frauen und ihren Kindern in enger Zusammenarbeit mit der Polizei und dem nicaraguanischen Familienministerium ein Dach über dem Kopf sowie psychische Unterstützung als auch Begleitung beim Klageweg geboten. Das Frauenhaus ist chronisch unterfinanziert, weil die eigenen Tätigkeiten wie zu erwarten keine Einnahmen generieren. Daher ist die von Freundeskreis nun beschlossene regelmäßige Unterstützung ein besonders wertvoller Beitrag, um die Beratung von Opfern häuslicher Gewalt in Río San Juan sicherzustellen. Zur Teilfinanzierung und für größtmöglichen Beistand für betroffene Frauen ruft die Fundación immer wieder neue kreative Projekte ins Leben. So entstand 2019 durch finanzielle Unterstützung über Bengo (BMZ) etwa das Kakaoprojekt zur eigenen Unabhängigkeit, bei dem Frauen bei ihrem Weg zurück ins Leben unterstützt und beim Aufbau einer eigenen Einnahmequelle betreut werden. Die Kurse schließen an einen Aufenthalt im Frauenhaus an und lehren Grundlagen zum Anbau von Kakaopflanzen und Gemüse sowie über die weitere Verarbeitung. Sie haben nicht nur bei den Frauen selbst großen Anklang gefunden, sondern erfreuen sich mit bis zu 120 Teilnehmenden in der gesamten ländlichen Region großer Beliebtheit und sind somit ein großer Erfolg.


Psychologische Beratung in den Dörfern


Ernte von roten Bohnen im Kakaoprojekt

Ungeachtet dieses Erfolges wurde ARETE mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert: 2020 ist die Gründerin und Präsidentin der Fundación, Hilde Düvel, überraschend verstorben; ein großer Verlust für die Organisation und für die Mitarbeitenden der Tod der geliebten Chefin und Freundin. Die zuvor stellvertretende Präsidentin Velia Hernandez sah sich einigen organisatorischen Hürden konfrontiert, welche die Arbeit für einige Monate lähmten. Mit der offiziellen und nach Satzung formal korrekten Bestätigung Velias als neue Vorsitzende sowie der Anerkennung durch das entsprechende Ministerium sollten diese Schwierigkeiten jedoch ein Ende gefunden haben.  Darüber hinaus sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie auch in San Carlos nicht spurlos vorbei gegangen. Die Fundación reagierte im November 2020 auf das nun auch in Nicaragua größer werdende Covid-Risiko, indem die persönlichen Besuche der Sozialarbeiterin & Psychologin in den Dörfern bei betroffenen Frauen auf telefonische Beratung umgestellt wurden. Hygienemaßnahmen und Maskenverwendung wurden und werden im Frauenhaus und bei den Mitarbeitenden besonders forciert. Weil eine erhöhte Fallzahl an häuslicher Gewalt wahrgenommen wird, versucht ARETE mittlerweile, die Beratung in seiner etablierten Form aufrecht zu erhalten und somit die Betreuung Betroffener zu garantieren.

Die Unterstützung durch den Städtepartnerschaftsverein und den Freundeskreises Eine Welt bedeutet dem Vorstand der Fundación enorm viel – ich kann hier die Vielzahl der mir übermittelten Dankeschöns gar nicht richtig in Worte fassen. Daher einfach ein schlichtes, aber herzliches muchas gracias!

Bericht erstellt von Ruth basierend auf Informationen von Velia Hernandez & Lidieth Arana aus dem Vorstand der Fundación San Lucas

Gemeinsamer Spendenaufruf

Spendenaktion für den Kauf eines Ultraschall Gerätes für das Centro de Salud in San Miguelito Region Rio San Juan

Der Städtepartnerschaftsverein Erlangen / San Carlos e.V. benötigt für den Kauf eines Ultraschall Gerätes in San MIguelito / Nicaragua Ihre Unterstützung.

San Miguelito ist ein kleine Stadt am Nicaragua See in der Nähe unserer Partnerstadt San Carlos. Das örtliche Krankenhaus (Centro de Salud) hat bisher nur unzureichende Möglichkeiten insbesondere Drüsenkrebs zu diagnostizieren. Patienten müssen deshalb in andere Gesundheitszentren überwiesen werden. Dies bedeutet, Verzögerungen bei den erforderlichen Behandlungen, bzw. zusätzliche Kosten für die ohnehin ärmlichen Einwohner der Gemeinde San Miguelito.

Hier finden Sie den Spendenaufruf.

Projekt Schnurpumpen im Viertel 30 de Mayo und 19 de Julio

Im April 2016 unterstützte der Städtepartnerschaftsverein mit dem Projekt Schnurpumpen über $ 2.628 erneut die Verbesserung der Wasserqualität in den Stadtteilen 30 de Mayo und 19 de Julio. Mit der Installierung von 20 Schnurpumpen auf den Brunnen, die bereits durch einen Brunnenrand und einen Deckel geschützt wurden, wird die Kontaminierung des Wassers zusätzlich durch verschmutze Eimer oder Hände vermieden. Installation, Wartung und Handhabung dieser Pumpen sind einfach, so dass auch Frauen und Kinder größere Mengen Wasser ziehen können.

Jugendbegegnungsreise 2016

2015 waren 10 junge Sancarleños/as für 3 Wochen in Erlangen und Nürnberg und feierten mit uns 25 Jahre Städtepartnerschaft Erlangen-San Carlos. Vom 4.8. – 1.9.2016 sind nun 6 Nürnberger und 4 Erlanger plus 2 weitere Jugendliche in San Carlos/Rio San Juan. Die beiden Betreuerinnen sind ebenfalls aus Nürnberg und Erlangen. Organisiert wurde die Reise wieder von Karin Gleixner (Amt für Internationale Beziehungen/Nürnberg), aber dieses Mal in Kooperation mit ihrem Erlanger Kollegen Tobias Ott. Vor Ort stellte Luis Orozco das Programm zusammen.
(Heidi Kuhles)